Brennstoffzellen für die Stromversorgung in Campern sind eine willkommene Alternative zur autarken Variante mittels Solarenergie. Diese bisher eher ungewöhnliche Möglichkeit zur Stromgewinnung nutzt die immer fortschrittlicheren Technologien zur Speicherung des Wasserstoffs-Stroms und die bessere Energieeffizienz daraus.
Brennstoffzellen erfreuen sich auch zunehmender Beliebtheit bei Campern und Vanlifern. Grund genug, die Vor- und Nachteile einer Brennstoffzelle beim Camping zu beleuchten und über die Wahl zwischen Brennstoffzelle oder Solar nachzudenken.
Wie funktioniert die Stromerzeugung mittels Brennstoffzelle beim Camping?
Brennstoffzellen für Wohnmobile nutzen ein Gemisch aus Wasser und Methanol, um Strom zu erzeugen. Diese sogenannten Direkt-Methanol-Brennstoffzellen sind kompakt, ergiebig und leicht einzubauen.
Die Herstellung elektrischen Stroms durch eine Brennstoffzelle funktioniert dabei folgendermaßen:
- Sauerstoff an der Kathode (Minuspol) und Methanol sowie Wasser an der Anode (Pluspol) in getrennten Kreisläufen wandern vom Gasraum in den Katalysator
- Methanol reagiert mit Wasser zu Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasserstoff (H2). Der Katalysator spaltet den Wasserstoff zu zwei positiv geladene H+ Atome, wobei jedes Wasserstoffatom ein Elektron abgibt.
- Positiv geladene Protonen wandern durch einen Elektrolyten zur Kathode und negativ geladene Elektronen von der Anode zur Kathode.
- Je vier der Elektronen an der Kathode vereinigen sich mit einem Sauerstoffmolekül, welches nun negativ geladen ist.
- Das negativ geladene Sauerstoff-Ion reagiert mit den Protonen wieder zu Wasserdampf als “Abgas”.
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Der entstandene Stromfluss ist nun nutzbar und versorgt die Verbraucher im Camper mit der notwendigen Energie. Zur preislichen Einordnung: Aktuelle Brennstoffzellen dieser Art verbrauchen etwa 1 L je Kilowattstunde. Der Brennstoff ist üblicherweise in Form von Patronen lieferbar. Die Kosten für solche Patronen liegen je nach Hersteller und Größe zwischen sechs und zehn Euro je Liter.
Rein technisch betrachtet sind sowohl Solarmodule als auch Brennstoffzellen keine Energieerzeuger, sondern Energieumwandler. Der Unterschied besteht darin, dass Solarmodule Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandeln, während Brennstoffzellen chemische Energie in nutzbaren, elektrischen Strom umwandeln.
Wofür sollte ich mich entscheiden: Solaranlage oder Brennstoffzelle zur Energieerzeugung im Camper?
Der Vorteil einer Brennstoffzelle ist eindeutig, dass sie bequem einzubauen ist und sich der Wechsel der Patronen sehr einfach gestaltet. Die Brennstoffzellen funktionieren auch bei Dunkelheit und im Schatten. Ebenso wie Solarmodule liefern sie, ohne die Produktion zu berücksichtigen, saubere Energie.
Mit einer Brennstoffzelle und ausreichend großen Patronen ist die autarke Stromversorgung im Camper auf jeden Fall für längere Zeit gesichert. Methanol ist jedoch giftig und die Lagerung beansprucht wertvollen Platz im Van. Außerdem ist mit hohen Anschaffungskosten zu rechnen, da die Technologie zwar erforscht, aber noch nicht so weit verbreitet ist.
Muss ich mich überhaupt zwischen Brennstoffzelle und Solaranlage entscheiden?
Glücklicherweise nicht! Eine Brennstoffzelle ist die optimale Ergänzung zum Solarmodul auf dem Camper für dunkle Tage, an denen die Sonne nicht scheint. Besonders in winterlichen Regionen hat sich der Einsatz von Brennstoffzellen für viele Camper bereits bewährt.