Damit es in deinem Camper abends schön hell ist, die Standheizung läuft und du dir am Morgen sorgenfrei einen Espresso zubereiten kannst, muss mit der Energieversorgung alles stimmen. Wie du deine Batterie richtig auswählst und worauf du beim Thema Camper Batterie und Kosten achten musst, verraten wir dir in diesem Ratgeber.
Strombedarf im Wohnmobil
Jeder Selbstbau-Camper ist so einzigartig wie sein Besitzer. Deshalb gibt es auch nicht die perfekte Batterie, denn jeder Camper hat einen anderen Bedarf an Strom. Aber wir können dir gerne helfen, den idealen Batterietypen für deinen Campingstil zu finden. Am besten fängst du damit an, alle Stromverbraucher in einer Tabelle zusammenzutragen. Es kommt auch darauf an, wie lange die Geräte pro Tag laufen. Das sieht dann zum Beispiel so aus:
Verbraucher | Leistung | Stunden pro Tag | Energieverbrauch |
---|---|---|---|
Licht | 20W | 4h | 80 Wh |
Diesel-Standheizung | 36 W | 8h | 288 Wh |
Tauchpumpe | 10 W | 1h | 10 Wh |
Induktionsherd | 1400 W | 1h | 1400 Wh |
Kühlschrank | 60 W | 8h | 480 Wh |
Boiler | 1000 W | 1h | 1000 Wh |
TOTAL | 2526 W | 3.258 Wh |
Tipp: Die Angaben zur Leistung findest du meistens im Datenblatt des Geräts. Wenn nur ein Stromverbrauch angegeben ist (z.B. 1.25A), dann multiplizierst du diesen einfach mit der Batteriespannung und erhältst die Leistung.
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Kriterien Camper Batterie
In der letzten Spalte multiplizierst du dann die Stunden mit der Leistung und erhältst die Energie, die du pro Tag verbrauchen wirst. Jetzt kannst du die Werte zusammenzählen. Für die Auswahl der Batterie werden zwei Werte wichtig sein: Die Spitzenleistung, also wie viel Power deine Batterie leisten muss, wenn alle Verbraucher gleichzeitig laufen, und den Energieverbrauch pro Tag.
Batterien Typen
Verschiedene Campingvorlieben benötigen verschiedene Batterietypen. Schließlich gibt es auch noch den Camper, der lediglich ein paar Stunden Reisezeit bis zum Campingplatz überbrücken muss, und sich dann dort direkt am Strom anschließt. Das stellt weniger Anforderungen an die Batterie als der Wintercamper, der vorwiegend autark unterwegs ist. Hier haben wir dir einige Batterietypen mit ihren Vor- und Nachteilen zusammengestellt.
Camper Batterie Kosten Tabelle
Batterietyp | Vor- und Nachteile | Camper-Typ | Kosten für 1kWh* |
---|---|---|---|
Nassbatterie | + sehr kostengünstig + sehr kostengünstig – geringe Lebensdauer – wenige Entladezyklen – muss gewartet werden – schwer Sporadischer Nutzer |
Camper, der meistens auf Campingplätzen am Strom angeschlossen ist | ~ 230 EUR |
AGM-Batterie | + kostengünstig + wartungsfrei + gute Zyklenfestigkeit – schwer |
Sporadischer Camper mit wenig Stromverbrauch, der manchmal auch autark unterwegs ist | ~ 430 EUR |
Gelbatterie | + kostengünstig + wartungsfrei – mittlere Zyklenfestigkeit – schwer |
Sporadischer Camper mit wenig Stromverbrauch, der manchmal auch autark unterwegs ist | ~ 360 EUR |
Lithium (z.B. LiFePO4) | + wartungsfrei + sehr hohe Zyklenfestigkeit + hohe Leistungsentnahme + leicht – teuer |
Häufig und autark unterwegs, viele Stromverbraucher im Van | ~ 800 EUR |
Powerstation | + Alles Nötige bereits eingebaut + Sehr kompakt + Stromversorgung günstiger und schneller realisiert – Weniger Flexibilität |
Vans mit wenig Platz oder Selbstbauer mit geringem Zeitbudget | ~ 1100 EUR |
*bei Bleibatterien muss beachtet werden, dass diese jeweils nur zu 50% entladen werden sollten. Deshalb haben wir hier nur mit der halben angegebenen Kapazität gerechnet.
Kosten von Camper Batterie Zubehör
Nebst der Batterie ist für eine Stromversorgung im Camper noch einiges an Zubehör nötig, das du bei der Kostenberechnung unbedingt auch beachten solltest. In allen Fällen benötigst du Kabel, Werkzeuge und Befestigungen wie zum Beispiel einen Batteriekasten. Dieser Teil schlägt mit 50 EUR bis 100 EUR zu Buche. Danach benötigst du ebenfalls eine Möglichkeit, deine Batterie wieder aufzuladen.
Das kann ein 230V-Ladegerät (120 EUR) sein, wenn du deinen Camper meistens sowieso auf dem Campingplatz ans Stromnetz hängst. Falls du viel unterwegs bist, kannst du deine Zusatzbatterie auch mit einem Ladebooster (200 EUR) oder Trennrelais (20 EUR) an der Bordbatterie des Fahrzeugs verbinden. Eine weitere Option für nachhaltigen Strom vom Camper-Dach ist eine Solaranlage (ab 300 EUR).
Fazit
Es gibt sehr viele verschiedene Camping-Typen und deshalb auch viele verschiedene Batterien. Der Budgetposten reicht dabei von wenigen hundert bis zu mehreren tausend Euro. Am besten überlegst du dir genau, welche Anforderungen du hast und wie du beim Campen am liebsten unterwegs bist. So findest du auch die beste Batterie, an der du viele Jahre Freude hast.