Deinen eigenen Strom produzieren, komplett unabhängig vom Stromnetz sein und das ganze noch nachhaltig? Das alles kannst du bei deinem Camper Selbstbauprojekt realisieren. Hier haben wir einige Tipps zum richtigen Laderegler für dich.
Solartechnik ist nicht schwierig
Egal wie kompliziert die Technik in einem Solarpanel ist, als Anwender brauchst du die Details nicht zu kennen. Denn sobald die Sonne scheint, kannst du bereits eine Spannung zwischen den beiden Drähten an deinem Panel messen. Jetzt verbindest du diese noch mit einem Verbraucher, und schon fließt Strom.
Theoretisch könntest du die Batterie direkt mit dem Solarpanel verbinden und sie würde sich dadurch aufladen. Es gibt aber viele Gründe, wieso du das nicht tun solltest…
Wozu brauche ich einen Laderegler im Camper?
Jeder Batterietyp hat eine Ladekurve, die unbedingt eingehalten werden sollte. Dadurch wird die Batterie optimal aufgeladen und dabei geschont. Auch ist der Ausgang vom Solarpanel unkontrolliert: Je nach Sonneneinstrahlung wirst du mal mehr und mal weniger Spannung messen.
Es braucht also zwischen Solarpanel und Batterie noch ein zusätzliches Gerät, welches den Ladevorgang optimiert oder zumindest dafür sorgt, dass die Batterie keinen Schaden nimmt.
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Wie funktioniert ein PWM Solar Laderegler?
Der einfachste Typ ist ein PWM Regler (Pulse Width Modulation). Vereinfacht dargestellt ist dieser ein kontrollierter Schalter, der die Leitung zwischen Batterie und Solarpanel ein- und ausschalten kann. Soll die Batterie geladen werden, ist der Schalter zu, und Strom fließt vom Solarpanel in die Batterie.
Dabei gleicht sich jedoch die Spannung des Solarpanels der Batteriespannung an und ist somit nicht mehr maximal effizient. Ist die Batterie fast voll, kann der PWM-Regler sich auch ganz schnell ein- und ausschalten und somit die Batteriespannung senken, damit diese nicht überladen wird. Ein PWM-Regler ist also das Minimum für die Solaranlage im Camper und bereits ab 20 EUR zu haben.
Warum ein PWM Solarregler nicht optimal funktioniert
Stellen wir uns ein typisches Solarpanel vor, das eine Spannung von 18 Volt hat. Diese variiert natürlich, je nachdem welcher Widerstand angeschlossen wird, und gleicht sich der Batteriespannung an. Eine typische Batterie benötigt etwa 14 Volt zum Laden. Je nach Betriebsmodus des PWM wird ein Teil der Energie somit nicht verwendet.
Das können sogar bei idealer Sonneneinstrahlung 20 bis 30% Verlust sein, bloß weil das Solarpanel nicht im idealen Spannungsbereich betrieben wird. Und stellen wir uns einen regnerischen Tag vor: Die Spannung am Solarpanel beträgt dann vielleicht noch 8 oder 10 Volt. Das reicht für den PWM-Regler nicht aus, um die Batterie zu laden, und du kannst an diesen Tagen gar keine Energie erzeugen.
Vorteil MPPT Laderegler im Wohnmobil
MPPT steht für “Maximum Power Point Tracking” und soll das Problem der ungleichen Spannungen zwischen Batterie und Solarpanel lösen. Dabei kommt ein kleiner Spannungstransformator zum Einsatz.
Dieser sorgt dafür, dass das Solarpanel in seiner idealen Spannung betrieben und gleichzeitig die Batterie jederzeit im richtigen Spannungsbereich geladen wird. Dadurch ist ein MPPT Laderegler teurer in der Anschaffung: Mindestens 100 EUR musst du investieren, je nach Leistung und Spannungsbereich des Solarpanels auch mehr.
Fazit
Ein MPPT-Laderegler macht enorm viel Sinn und aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass dein Solarpanel dadurch fast doppelt so viel Energie liefern wird wie ein PWM-Regler.
Wenn du häufig im Herbst und Frühling unterwegs bist, wenn die Sonne noch nicht so viel Energie liefert, lohnt sich die Wahl des MPPT-Reglers umso deutlicher. Wenn du aber sowieso immer genügend Strom zur Verfügung hast oder einen Low-Cost-Ausbau anstrebst, wird auch ein günstiger PWM-Regler seinen Dienst tun.